Kraftfahrerkreise Deutschland

Vereinte Kraftfahrerkreise

 Fahrer-Kodex

Echte Berufskraftfahrer-Fahrerinnen und -Fahrer haben Berufsehre und Stolz!                                                                  Sie treten ihre Branche nicht mit Füßen, sondern zeigen auch nach außen hin Sachverstand, Können und Menschlichkeit.       Deshalb gilt für uns und für Alle, die dazu gehören wollen:           

Auf der Straße

Sicheres Führen des Fahrzeugs

Die Hände gehören ans Lenkrad. Das verträgt sich nicht mit dem Bedienen von mobilen elektronischen Geräten, dem Lesen von Transportdokumenten, dem Benutzen von Rasierapparaten oder Make-Up Utensilien. Auch das Tragen von geeigneten Schuhen gehört zum Beruf und das sind keine Flip-Flops.

Einhalten des Sicherheitsabstands – Abstand bedeutet Sicherheit

Einhalten des halben Tachowertes in Metern als Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug. Ab einer Geschwindigkeit von 50 km/h müssen Lkw über 3,5t zGG einen Abstand von mindestens 50 m zum Vorausfahrenden einhalten.

Angepasste Fahrweise

Die Fahrweise ist entsprechend der Fahrbahnbeschaffenheit, den Witterungs- und Sichtverhältnissen sowie den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Gelassen bleiben!

Überholverbote beachten

In Deutschland darf nur bei merklich höherer Geschwindigkeit überholt werden. Elefantenrennen sind verboten und bringen keinen Zeitgewinn. Weiterhin gilt: Andere Verkehrsteilnehmer überholen lassen und kein Überholen in Gefahrensituationen.

Rettungsgasse von mindestens 3 Metern Breite bilden und bei Stau nur die rechte Spur benutzen.

Bei der Kundschaft

  • Höflicher und freundlicher Umgangston sowie professionelles Auftreten
  • Adäquate Bekleidung – keine Jogginghosen!
  • Mitführen von Schutzausrüstung
  • Kollegialer Umgang mit dem Be- und Entladepersonal des          Kunden
  • Ordnungsgemäße Benutzung der sanitären Einrichtungen
  • Kein „wildes“ Entsorgen von Müll

Unter den Fahrern

  • Ordentliche Bekleidung
  • Fahrerarbeitsplatz sauber halten
  • Vermeiden von Alkoholgenuss zum Feierabend
  • Benutzung und ordentliches Hinterlassen der sanitären Einrichtungen
  • Gegenseitige Hilfsbereitschaft unter Kollegen
  • Nutzung der Fahrerassistenzsysteme zur eigenen Sicherheit



Stolpersteine

Am 06.05.2021 fanden in Chemnitz die Verlegung mehrerer Stolpersteine statt.

Daran beteiligte sich unser ver.di Ortsverein Kraftfahrerkreis Chemnitz - Zwickau, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Andreas Brosam und dem Vorstandsmitglied Bernd-Dieter Zick. 

 

https://innovation-gute-arbeit.verdi.de/gute-arbeit/filme


Mobility Package


https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2020/04/07/mobility-package-council-adopts-truck-drivers-reform/

 

MDR Thüringen

Quelle:https://www-mdr-de.cdn.ampproject.org/v/s/www.mdr.de/thueringen/corona-lkw-alltagshelden-logistik-100~amp.html?usqp=mq331AQFKAGwASA%3D&fbclid=IwAR1S-xRV0dDPwqv5V_t1Ir-1huqmKT5YutKQsedPJw8IoiIgQrZN8WR-Xek&amp_js_v=0.1#referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com&amp_tf=Von%20%251%24s&ampshare=https%3A%2F%2Fwww.mdr.de%2Fthueringen%2Fcorona-lkw-alltagshelden-logistik-100.html


 

Alltagshelden auf der Straße

Trucker in Corona-Zeiten: Dreckige Toiletten und einsame Pausen

Die Logistikbranche spürt die Auswirkungen der lahmgelegten Wirtschaft: weniger Aufträge, längere Wartezeiten beim Be- und Entladen, schlechte sanitäre Bedingungen an vielen Raststätten. Vielen Truckern droht Kurzarbeit.

 

 

von Grit Hasselmann


Lkw-Fahrer machen einen Knochenjob! Neun Stunden am Tag fahren sie über Deutschlands Straßen. Annehmlichkeiten wie eigene vier Wände, ein privates Badezimmer oder eine funktionstüchtige Küche gibt es im Truckergeschäft nicht. Und jetzt kommt die Corona-Pandemie dazu.

Einschränkungen belasten Fahrer sehr

Während viele Menschen sich ärgern, dass der Osterurlaub ausfällt und sich um Klopapier Sorgen machen, halten die Brummifahrer die öffentliche Versorgung aufrecht. Sie halten aus, dass Autobahnraststätten geschlossen sind, dass es in den Pausen keine warme Küche mehr gibt, dass auch unterwegs eine Kontaktsperre beachtet werden muss und dass Sanitäreinrichtungen seltener geputzt oder durch Dixi-Klos ersetzt werden.

Kein Job für jeden

Auch Maik Erdmann aus Mühlhausen steuert täglich seinen Truck über Deutschlands Straßen. Und das seit 28 Jahren. Normalerweise fährt er internationale Transporte, in den letzten Jahren hauptsächlich nach Italien.  Das geht ja aber im Moment nicht.

Maik Erdmann sagt, dass man nicht nur in Krisenzeiten ein ganz besonderer Typ sein muss für diesen Job:

„Ich kenne Leute, die haben nach einem halben Jahr schon wieder aufgehört. Man muss für den Fernverkehr geboren sein. Nur wegen des Geldes kann man diesen Job ganz sicher nicht machen.“

Maik Erdmann | Trucker

 

Das fängt schon damit an, dass er nur am Wochenende zu Hause ist. Das hält keine Beziehung lange aus, deshalb ist er Single. Außerdem ist das Fahren weniger entspannt als früher. Mehr Verkehr, mehr Staus und dadurch natürlich auch mehr Unfälle. Dazu kommt, dass der Umgang rauer geworden ist, egal, ob beim Kunden oder zwischen den Fahrern, findet Erdmann: "Es gibt da kaum noch ein Miteinander. Selbst abends - jeder hat seinen Fernseher oder Laptop im Auto und macht sein Ding. Noch nicht einmal beim Essen sitzen wir zusammen."

Das geht im Moment ja ohnehin nicht. Alle Rasthöfe sind geschlossen. "Ich verstehe das ja, die wussten erst auch nicht, wie sich nun verhalten sollen. Da gab es eine große Unsicherheit", so Erdmann.

Aber für die Fahrer hieß das: Keine Duschen, keine Toiletten, kein Essen. Erdmann sieht das recht gelassen: "Ich fahre lange genug. Ich hab mich schon oft am Kanister waschen müssen und konnte nicht essen gehen. Im Ausland gibt es oft gar keine Duschen für Fahrer. Auch ohne Corona nicht." Mittlerweile haben einige Tankstellen ihre Sanitärbereiche wieder geöffnet. Auch Autohöfe machen sich Gedanken. So kann man Essen vorbestellen und dann am Autohof abholen.

Maik Erdmann findet, es hat sich ganz gut eingepegelt. Zumal er sowieso immer Verpflegung dabei hat. "Die meisten erfahrenen Fahrer haben das. Es gibt ja auch Gaskocher und Einweggrills."

Verständnis bei allen nötig

Aber auch bei den Kunden läuft jetzt alles anders. Fast alle Firmen haben alles dicht gemacht, um ihre eigenen Leute zu schützen, erzählt Maik Erdmann: "Wenn sich da einer infiziert, müssen die ja komplett dicht machen, da muss man auch Verständnis haben, dass sie ihre Duschen und Toiletten schließen." Einige Firmen haben im Freien zusätzliche Waschplätze aufgebaut. Maik Erdmann hat aber auch generell immer seinen Wasser-Kanister dabei, außerdem Seife und Desinfektionsmittel. "Ich wasche mir derzeit doppelt so häufig die Hände wie sonst, leider schaffe ich es nicht, mir nicht ins Gesicht zu fassen."

Bildrechte: MDR/Grit Hasselmann

Warum so viele Fahrer über die Behelfslösungen schimpfen, versteht Maik Erdmann nicht: "Es versuchen doch alle, irgendwie klarzukommen. Und auch die Dixi-Klos sind nur ein Angebot, eine Notlösung. Natürlich sind die nicht schön, aber ein Bauarbeiter hat das auch den ganzen Tag oder ein Straßenarbeiter. Von denen habe ich noch keine Beschwerde gehört."

Transportbranche sehr gefährdet

Große Sorgen macht sich der Fernfahrer über seine Branche insgesamt. Die Firmen, die die Supermärkte beliefern, haben gut zu tun, für die anderen sieht es nicht so rosig aus. Es ist zum einen ein absoluter Preisverfall zu verzeichnen und zum anderen realisieren die Frachtenbörsen nur etwa die Hälfte aller sonst zu vermittelnden Aufträge.

In Thüringen gibt es ca. 1.900 Unternehmen im Güterkraftverkehr. Vor Corona gab es einen Fahrermangel, mittlerweile habe sich das komplett gedreht, so Erdmann. "Da werden viele zumachen müssen und Fahrer ihre Jobs verlieren" befürchtet er.

Umdenken nach der Corona-Krise

Erdmann hofft allerdings, dass die Krise auch ein Umdenken bewirkt: "Vielleicht merken jetzt Leute, dass Homeoffice für sie funktioniert, damit weniger Verkehr auf der Straße ist. Das würde mein Stress-Level senken." Außerdem wünscht er sich mehr gegenseitiges Verständnis im Straßenverkehr. Und dass die Globalisierung intensiv überdacht wird:

„Warum muss ich Bier vom Allgäu an die Nordsee fahren oder Klodeckel zum Zerschreddern von Italien nach Deutschland? Das liegt nämlich nicht am LKW-Fahrer oder an seinem Chef. Das liegt wirklich an der Globalisierung.“

Maik Erdmann | Trucker

Maik Erdmann betreibt übrigens auch einen Blog. Wer also mehr über seine Arbeit wissen will: TruckOnline.de

Beschwerden der Logistik- und Güterverkehrsbranche ernst genommen

In Thüringen gibt es übrigens 521 km Autobahnen, 1.514 km Bundesstraßen und 4.139 km Landesstraßen. Mittlerweile wurde vereinbart, dass Tankstellen an Autobahnen weiterhin 24 Stunden geöffnet bleiben, Duschen und Toiletten für die Fahrerinnen und Fahrer der LKWs weiter nutzbar sind und auch Speisen to-go angeboten werden. Das gilt auch für die von den Autobahnmeistereien betriebenen bzw. überwachten reinen Park- und WC-Anlagen.

Die Autobahn-Raststätten fallen in den Bereich der Gastronomie, die aufgrund der Verordnungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bundesweit behördlich geschlossen werden mussten.

Das LKW-Sonn-und Feiertagsfahrverbotes ist durch die Allgemeinverfügung des Thüringer Landesverwaltungsamtes (TLVwA) ausgesetzt.




Transport und Logistik: Lastwagenfahrer sind die ungeliebten Helden des Alltags

5.4.2020 - 18:05, Gabriela Keller


Link: https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft-verantwortung/unsicherheit-chaos-und-angst-li.80500

Ohne die Lkw-Fahrer wären die Supermarktregale leer. Aber in Zeiten der Corona-Pandemie klagen viele von ihnen über schlechte Behandlung, fehlenden Zugang zu Duschen oder Toiletten und hohe Belastungen.

Medikamente, Geschirrspülmittel, Dosensuppen, all das wird weiter kreuz und quer durch die Bundesrepublik gebracht.

Foto: dpa/Robert Michael

 

Berlin Es geht nichts vor und nichts mehr zurück. Sven Fritzsche sitzt in seinem Lkw und wartet. Er steht vor einer Firma in Wilhelmshaven, sein Laster ist voll mit Autoteilen, die verschifft werden sollen. In Deutschland steht die Automobilindustrie ja wegen der Corona Krise fast komplett still. Sven Fritzsche aber, ein 49 Jahre alter Trucker aus Chemnitz, arbeitet weiter, auch wenn er wegen seiner Erkrankungen, Diabetes und Morbus Bechterew, zur Risikogruppe gehört. „Entweder man macht das Spiel mit oder man macht es nicht mit“, sagt er am Telefon. „Aber wer es nicht mitmacht, ist raus.“

„Bleibt zuhause“ – der Appell kommt seit Beginn der Corona Krise aus allen Richtungen. Aber für Menschen wie Sven Fritzsche gilt er nicht. Die Ware muss rollen, Medikamente, Geschirrspülmittel, Dosensuppen, all das wird weiter kreuz und quer durch die Bundesrepublik gebracht. Und während sich Millionen Deutsche in ihren Homeoffices verschanzen, sind die Lkw-Fahrer nach wie vor unterwegs, jeden Tag, und manche sogar länger als sonst, weil das Bundesverkehrsministerium den Forderungen der Lobbyverbände zugestimmt hat, die Lenk- und Fahrzeiten zu flexibilisieren.

Sven Fritzsche bricht oft Montagmorgens auf, manchmal schon Sonntagabends. Die meiste Zeit verbringt er in seiner Fahrerkabine. „Das sind vier Quadratmeter“, sagt er, „da arbeite ich und da schlafe ich.“ Da ist er sicher. Aber wenn er seine Fracht abholt oder übergibt, ist das Risiko immer dabei. Fritzsche sagt, es gibt Unternehmen, in denen darauf geachtet wird, dass Mitarbeiter und Fahrer ausreichend Abstand halten. Aber es gibt auch andere: „In einem Großlager, wo ich heute war, da standen vorne an der Lkw-Anmeldung zehn, 20 Fahrer, alle schön kuschelig beieinander.“

"Schlecht bis gar nicht" vor Infektionen geschützt

Aber das ist nicht das einzige, was ihm zu schaffen macht. Viele Unternehmen lassen die Fahrer jetzt nicht mehr Waschräume und Toiletten benutzen, es grassiert die Furcht, die Trucker könnten das Virus mit in die Firmen bringen. Stattdessen stehen vor den Gebäuden Dixiklos. „Das ist das Letzte“, sagt Sven Fritzsche. „Die sind dreckig, man kann sich nicht mal die Hände waschen.“                                                                                                     Auch die Wartezeiten sind eine zusätzliche Belastung. Fritzsche steht schon seit 16 Uhr in Wilhelmshaven, inzwischen ist es 19 Uhr durch. „Es ist ein Trauerspiel“, sagt er. Alles dauert im Moment, zum Teil herrscht Chaos. Die Lager sind sehr voll, außerdem fehlen Mitarbeiter, weil viele Leiharbeiter in den Lägern aus Osteuropa stammen und in ihre Heimatländer zurückgekehrt sind.

Bundesweit gibt es rund 574.000 Lkw-Fahrer. Die Logistik ist in Deutschland der drittgrößte Wirtschaftsbereich, rund 279 Milliarden Euro Umsatz wurden dort im Jahr 2019 erwirtschaftet. In Folge der Corona-Pandemie, sagt Stefan Thyroke, Leiter der Bundesfachgruppe Speditionen und Logistik bei ver.di, hat sich die Branche in zwei Teile geteilt: „Es gibt den Bereich der Zulieferer, zum Beispiel für Autoteile, wo praktisch nichts mehr passiert. Und es gibt alles andere, Lebensmittel, medizinische Produkte.“ Und dort haben die Belastungen erheblich zugenommen.

Die Fahrer seien „schlecht bis gar nicht“ vor Infektionen geschützt. Ein weiteres Problem sei der Zugang zu den Raststätten; Duschen und Klos sind oft verschlossen. Zwar habe sich die Situation in den vergangenen Tagen leicht verbessert, zumindest die 450 Anlagen der Tank-und-Rast-Gruppe direkt an der Autobahn sind nun wieder geöffnet. „Aber es ist nach wie vor nicht möglich, dass sich die Fahrer jederzeit versorgen können“, sagt Thyroke, vielerorts seien die Toiletten nach wie vor zu. „Und manche sind stark verschmutzt und damit nicht nutzbar.“

Lebensmittel und Drogerieartikel

Burkhart Taggart, 65 Jahre alt, sagt, das Coronavirus schreckt ihn nicht. Es ist etwas anderes, was ihn belastet: „Was mir am meisten Schwierigkeiten macht, ist die Art, wie die Versender und Empfänger mit uns Fahrern umgehen.“                                                                       Taggart ist bei einem kleinen Fuhrunternehmen in Bayern beschäftigt, gerade transportiert er Lebensmittel und Drogerieartikel durch Nordrhein-Westfalen. Er kommt sich mitunter vor wie ein Aussätziger. Vor einigen Tagen verwehrte ihm eine Firma in Reutlingen Zugang zu den Toiletten. Manchmal weigern sich Kunden, seine Papiere anzunehmen; mitunter bekommt er nicht einmal einen Kugelschreiber geliehen, um zu quittieren. „Ich kann verstehen, dass die Leute vorsichtig sind“, sagt er. „Aber gerade die Arbeitskräfte in den schlecht bezahlten Berufen, die werden getrietzt.“

Auch er leidet unter den langen Wartezeiten. An diesem Tag sagt er, hat er vor einem Rewe-Zentrallager sieben Stunden gestanden. Es kommt ständig zu Leerläufen, vor einigen musste er sogar mit seinem vollen Lkw an einem Amazon-Lager wieder kehrtmachen: Das Lager war schon voll; die Mitarbeiter nahmen ihm die Ware nicht mehr ab. Taggart sagt, er arbeitet derzeit 13 bis 15 Stunden am Tag; nur etwa fünf davon fährt er, der Rest geht fürs Warten drauf. Bezahlt würden ihm die Überstunden nicht, sagt er, und es traue sich auch kaum ein Fahrer, Überstunden einzuklagen. „Ein Lkw-Fahrer ist ein Einzelgänger, wir sind schlecht organisiert“, sagt er. „Das wissen die Arbeitgeber.“

Bis zu 56 Stunden pro Woche auf der Straße

Die Verbände der Transportwirtschaft haben sich bereits Mitte März bei der Politik für eine Lockerung der Sozialvorschriften für Lkw-Fahrer eingesetzt. Die Bundesregierung hat schnell reagiert und beschlossen, dass die Fahrer bis zu zehn Stunden am Tag auf der Straße sein dürfen, das Sonntagsfahrverbot wurde ausgesetzt. Stefan Thyroke von Verdi sagt, in der aktuellen Krise sei es hinnehmbar, wenn die Trucker auch an Sonn- und Feiertagen fahren. „Was wir aber kritisch sehen ist, wenn Fahrer mehr als 48 Stunden pro Woche unterwegs sind. Denn das geht zu Lasten der Verkehrssicherheit.“ Derzeit ist es möglich, dass die Trucker bis zu 56 Stunden die Woche fahren.

Dirk Engelhardt, Hautgeschäftsführer beim Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) sagt, die Flexibilisierung sei in der aktuellen Situation nötig, damit die Lieferketten weiter funktionieren. „Aber das soll auf keinen Fall Usus werden“, sagt Engelhardt. Sobald die Menschen mit den Hamsterkäufen aufhören, sollen die üblichen Regelungen wieder gelten.

Zwar gelten die Trucker dieser Tage als „Helden des Alltags.“ Aber so werden sie oft nicht behandelt, sagt auch Heiko Hufnagel, Inhaber der Firma Frachtenvermittlung Mainfranken und Arbeitgeber von Burkart Taggart: „Die Fahrer müssten eigentlich geschützt werden. Stattdessen werden sie ausgenommen.“ Er mache sich oft Sorgen um seine Mitarbeiter. Manchmal schreibt er ihnen über das GPS-System Nachrichten, zum Beispiel: „Wenn ihr keine Masken habt, zieht euch Schals über.“

Viele Speditionen kämpfen dieser Tage ums Überleben, ganze Lkw-Flotten stehen still, die Preise sind eingebrochen. Aber wenn die Firmen die Einnahmen fehlen, können sie auch die Fahrer nicht gut bezahlen, sagt Hufnagel: „Die Großkonzerne nutzen die Situation aus, und der Mittelstand muss darunter leiden.“

Langes Warten vorm Zentrallager

Am frühen Abend sitzt Udo Skoppeck noch, wie er sagt, in seinem „Homeoffice“. Er meint die Fahrerkabine seines Lkw, „meinen Lebensmittelpunkt". Er wartet gerade an einem Zentrallager für Baumärkte, eigentlich, sagt er, hätte er längst weg sein müssen. Aber so ist das jetzt fast überall.                                                                                                        Skoppeck lebt in Solingen. Er ist 58 Jahre alt, fährt seit 40 Jahren Lkw. „Ja, ich habe Angst“, sagt er. „Ich achte sehr genau darauf: Ich trage eine Schutzmaske und packe die Türklinken nur mit Einmalhandschuhen an.“ Nicht alle Risiken lassen sich so vermeiden. Aber wie lange er seinen Job noch machen kann, ist ohnehin fraglich. „Es läuft gerade nicht rund“, sagt er. „Es gibt zu viele Lkw, und zu wenig Ladungen. Der Markt liegt praktisch brach.“

 



Auch die Kraftfahrerkreise trifft man 2019 auf der NUFAM









 

 

 Kraftfahrerkreise treffen sich in Kassel

Gemeinsam gegen Missstände

Foto: Herbert Schwichtenberg 

 

Beim Treffen der Organisatoren der elf deutschen Kraftfahrerkreise in Kassel wurde ein neuer Beirat gegründet, um die gemeinsamen Interessen der hochengagierten Fahrerorganisation besser nach außen zu vertreten. Erster Gast war eine Delegation des BGL aus Frankfurt.                 

Vor sieben Jahren hat der Verdi-Fachsekretär Patrick Gerson aus dem Landesfachbezirk Bayern die Idee der Kraftfahrerkreise (KfK) geboren. Er lud Lkw-Fahrer aus seinem Bezirk Aschaffenburg in den Autohof Kleinostheim an der A 3 ein. Dort entstand der KfK Aschaffenburg-Miltenberg. Viermal im Jahr treffen sich dort seither bis zu 60 Fahrer, tauschen sich aus, laden Gäste zu Diskussionen ein und bekommen handfeste Informationen zum Arbeits- und Tarifrecht. Eine Mitgliedschaft in Verdi ist nicht erforderlich, viele Fahrer haben im Laufe der Zeit allerdings die Vorteile erkannt und sind in die Gewerkschaft eingetreten. Lange Zeit existierte der KfK Aschaffenburg-Miltenberg etwas im Verborgenen, bis auch andere gut vernetzte Fahrer durch einen Bericht im FERNFAHRER auf die Initiative der bayerischen Kollegen aufmerksam wurden. Im Februar 2016 kam es zu einem heute schon legendären Treffen in Kleinostheim, dem im Mai ein Besuch bei Verdi in Berlin folgte.                    

                   

                   

Bundesweite Unterstützung der KfK durch Verdi

In rascher Folge haben sich bis heute elf Kraftfahrerkreise in Deutschland gegründet. Ihre Ziele und Leitlinien sind auf der gemeinsamen Homepage hinterlegt. Einige der regional unabhängigen Organisatoren haben sich entschlossen, sich als sogenannte Betriebsgruppe enger an den jeweiligen Landesfachbezirk von Verdi zu binden, andere agieren unabhängig oder wünschen sich mehr Unterstützung durch die Gewerkschaft. Diese Organisationsform ist jedem KfK selbst überlassen. Entscheidend ist allerdings: aus dem Team der Organisatoren der elf KfK ist innerhalb kurzer Zeit eine bestens vernetzte Gruppe von engagierten Fahrerinnen und Fahrern geworden, die einerseits den direkten Kontakt zu den Kollegen auf der Straße aufrechterhalten und andererseits über ein gebündeltes erhebliches Fachwissen verfügen.                    

Das wurde nun mit den aktuellen Neugründungen der KfK Wuppertal-Bergisches Land durch Lars Borck und Udo Skoppeck sowie Stuttgart-Bodensee unter anderem durch Michael Zetsche noch einmal erweitert. Borck und Zetsche sind im Vorstand der Hells Truckers e.V. Sie wollen, wie die Mitglieder der KfK und der Allianz im deutschen Transportwesen (A.i.d.T) um Udo Skoppeck, letzten Ende alle dasselbe: eine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse durch positivere Wahrnehmung der Berufskraftfahrer (BKF) in der Öffentlichkeit. In den Kraftfahrerkreisen finden sich diese Fahrerorganisationen nun teilweise vereint – und das, ohne ihre jeweiligen eigenen Ziele aufzugeben. Das Motto: Gemeinsam sind wir stärker!                    

                   

Neue Struktur der KfK-Organisatoren

Die gebündelte Macht solcher Fahrerorganisationen, zu denen im Grunde auch der Fachbereich Speditionen, Logistik und KEP von Verdi zählt, denn er tritt für die gleichen Ziele ein, ist in seiner Gesamtheit noch nie abgerufen worden. Einige Mitglieder der KfK wie Burkhardt Taggart und Andreas Kernke wollen sich nun innerhalb der Verdi-Organisation stärker engagieren, um dort als ehrenamtliche Vertreter dem Anliegen der Fahrer eine gewichtigere Stimme zu verleihen.                    

Beim ersten Treffen der Organisatoren der KfK dieses Jahres am 13. Januar im Autohof Lohfeldener Rüssel in Kassel hat sich die gewachsene Gemeinschaft nun eine zusätzliche Struktur gegeben. Die KfK-Organisatoren wählten mit Sven Fritzsche, Andy Bönig und Wolfgang Schiffers einstimmig einen Beirat, der künftig über weitere Neugründungen von KfK mitentscheidet und diese Kolleginnen und Kollegen auch unterstützt. Denn, das hat sich im vergangenen Jahr ebenfalls gezeigt, die ehrenamtliche Arbeit für die einzelnen KfK bedeutet sehr viel Arbeit neben dem eigentlichen Fahrerjob. Sie setzt zudem ein Grundwissen über die Rechte und Pflichten der Fahrer voraus, verlangt nach Kontaktfreudigkeit im Umgang mit den potenziellen Gästen aus der Politik und von den Kontrollbehörden sowie den Arbeitgeberverbänden. Dazu bedarf es auch Durchhaltevermögen – etwa dann, wenn nicht gleich beim ersten Treffen die geladenen Fahrer in Scharen zu den Treffen strömen. Bei vielen Lkw-Fahrern herrscht zudem immer noch ein Vorbehalt gegenüber der Gewerkschaft Verdi selbst, der allerdings unbegründet ist. Denn gerade über die KfK bekommen Fahrer viele wertvolle Informationen, die bislang den Verdi-Mitgliedern vorbehalten waren.                    

Neuer Außenbeauftragter der KfK

Wer meine nunmehr 30jährige journalistische Arbeit verfolgt, stellt fest, dass ich für den FERNFAHRER und in meinen Blogs auf eurotransport.de immer wieder über die Arbeit der einzelnen Fahrerorganisationen und zunehmend der KfK berichtet habe. Als Gründungsmitglied des KfK Düren-Aachen habe ich dort durch meine Kontakte einige Diskussionsgäste geladen. Auf Einladung von FERNFHRER präsentierten sich die KfK beim vergangenen Truck Grand Prix auf dem Nürburgring. Das soll 2018 fortgesetzt werden. Auch unterhalte ich regelmäßige Kontakte sowohl zu den Vertretern der Bundesverwaltung  von Verdi in Berlin als auch zu den Arbeitgeberverbänden, zur Politik in Berlin sowie zur Zentrale des BAG in Köln. In der Vergangenheit habe ich durch meine Kontakte bereits einiges für die KfK in die Wege geleitet. Seit dem 13. Januar bin ich nun der offiziell gewählte "Außenbeauftragte" des neuen KfK-Beirats.                   

Gespräche auf Bundesebene zwischen Verdi und BGL

Die Verhandlungen über die tariflichen Löhne und Arbeitsbedingungen im Transportgewerbe finden in Deutschland turnusmäßig alle zwei Jahre zwischen den Landesarbeitgeberverbänden und den Landesfachbezirken der Gewerkschaft Verdi statt. Leider betreffen die dort erzielten Ergebnisse auf beiden Seiten eine immer kleiner werdende Gruppe, weil einerseits der größte Teil der Fahrer nicht in der Gewerkschaft organisiert ist und andererseits immer mehr Transportunternehmen sich aus der Tarifgemeinschaft verabschieden. Helfen würde hier also nur eine für alle Fahrer und Unternehmer geltende Allgemeinverbindlichkeit - wie es in den Niederlanden üblich ist. Das wiederum scheitert an den noch unterschiedlichen Interessen der Tarifpartner. Auf politscher Ebene gibt es bei Verdi die Bundesverwaltung in Berlin und als Gegenüber den Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL).                    

Beim BGL ist seit einem Jahr mit Prof. Dirk Engelhardt ein neuer Hauptgeschäftsführer im Amt, der den alteingesessenen Verband nun von Grund auf umgestaltet und alte Strukturen aufbricht. (siehe auch FERNFAHRER 12/2017 und das Interview mit Stefan Thyroke von der Verdi-Bundesverwaltung in FERNFAHRER 2/2018). Der BGL agiert vor allem auf politischer Ebene in Berlin und Brüssel. Er trifft sich ebenfalls mit den Spitzenvertretern der Verdi-Bundesverwaltung. Dabei geht es auch um eine möglichst gemeinsame Linie bei Themen wie dem Fahrermangel, der Ausbildung, den Arbeitsbedingungen, dem Image der Branche, der Situation an den Rampen und die Entscheidungen in Brüssel zum Mobilitätspaket der EU-Kommission. Natürlich sind die Interessensvertreter nicht immer einer Meinung, oftmals ist sogar das Gegenteil der Fall. Immerhin: die Vertreter sprechen miteinander.                   

Die Fahrer wollen gerne mitreden

Bei allem fällt eines auf: Es wird derzeit viel über die Fahrer und über die Umstände ihres Berufes entschieden. Nur mit den Fahrern selber hat bislang niemand geredet, weder bei Verdi noch beim BGL. Eigentlich war eine zentrale Idee der Kraftfahrerkreise, dass die Bundesverwaltung von Verdi auf das Wissen der in den KfK organisierten Fahrer zurückgreift, um ein authentisches Feedback von der Straße zu bekommen. Denn im zuständigen Fachbereich arbeiten zwar viele engagierte Menschen, die aber aus zahlreichen anderen Bereichen kommen, allem voran aus den Postdiensten. Das Know-how der Fahrer aus den KfK hat Verdi bislang nur einmal abgefragt - nämlich zur Situation an der Laderampe.                    

Der BGL zu Gast bei den KfK

Diese Chance hat nun der BGL erkannt. Und so gab es beim Treffen der Organisatoren der KfK in Kassel den Besuch einer BGL-Delegation aus Frankfurt um Prof. Dirk Engelhardt mit Nina Zimmermann (Persönliche Referentin des Hauptgeschäftsführers), Miriam Schwarze (designierte Abteilungsleiterin der Grundsatzabteilung) und Herbert Schwichtenberg (Referent in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Wirtschaftsbeobachtung) sowie Christian Richter (Geschäftsführer der Fachvereinigung Güterkraftverkehr im GVN, Hannover), der bereits mehrmals beim Treffen des KfK Hannover-Hameln anwesend war.        In einem Gespräch von gut einer Stunde entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen Fahrern und BGL-Vertretern, bei der nahezu alle Sorgen und Nöte der Fahrer zur Sprache kamen und von Dirk Engelhardt und seinem Team offen und ehrlich beantwortet wurden. Man kann es nicht anders beschreiben: Engelhardt war begeistert von der versammelten Kompetenz der Fahrer. Beim nächsten Treffen mit Andrea Kocsis, der stellvertretenden Bundesvorsitzenden von Verdi, will er über diese Begegnung berichten.                   

Geplante Umfrage des BGL

Als erste konkrete Maßnahme bekommen die Organisatoren der KfK nun vorab den geplanten Fragebogen des BGL zu sehen, mit deren Ergebnis Engelhardt später bei der EU in Brüssel die Vertreter des Europäischen Parlaments über die Vorstellungen der deutschen Fahrer zu den geplanten Maßnahmen im Mobilitätspaket konfrontieren möchte. Auch ist das Wissen über die tatsächlichen Arbeitsbedingungen der Fahrer kaum vorhanden, es herrscht vielmehr Unwissenheit vor. Mit den Anmerkungen der KfK will der BGL dann in absehbarer Zeit die Umfrage starten – auch über das Netzwerk der KfK und der darin vertretenen Fahrerorganisationen. Sogar ein ständiger Austausch mit einer wechselnden Delegation der KfK beim BGL in Frankfurt ist im Gespräch. Eine Möglichkeit, die auch Verdi jederzeit zur Verfügung steht. Beim nächsten Treffen der Organisatoren der KfK in Kassel im Frühjahr auf Einladung der Verdi-Bundesverwaltung wird auch dieser Punkt zur Sprache kommen. 

Autor: Jan Bergrath

Link:

//https://www.eurotransport.de/news/kraftfahrerkreise-treffen-sich-in-kassel-gemeinsam-gegen-missstaende-9834134.html 



13.01.2018

Von den Organisatoren der #Kraftfahrerkreise gewählte Beirat.
v.l.n.r.
Andy Bönig vom Kraftfahrerkreis Magdeburg-Harz ;
Sven Fritzsche vom Kraftfahrerkreis Chemnitz - Zwickau ;
Wolfgang Schiffers vom Kraftfahrerkreis Düren-Aachen

 


 

30.06.-2.07.2017

Eindruck von Wolfgang Schiffers zum

32. Int. ADAC Truck-Grand-Prix am Nürburgring


Am 30.06. starten wir Richtung Eifelrennstrecke. Mein Bruder Rüdiger ...Reimann fuhr mit seinem Wagen, den wir noch vor dem Gemeinsamen Frühstück vollgepackt hatten.
11.15 Uhr sahen wir die ersten Teile der Rennstrecke, nun hieß es einen Parkplatz finden. Schnell merkten wir, dass die ersten Parkplätze Reserviert sind (A7-A2). A1 ist der Besucherparkplatz und ist einiges vom Eingang entfernt.
Nun ging es zu Fuß Richtung Eingang. Die durch Jan Bergrath gesendeten Ausstellerkarten gingen problemlos durch den Automaten. Nun waren wir im Bereich der Rennstrecke. Wo müssen wir hin fragten wir uns, bis wir einen Plan zur Hilfe nahmen der am Zaun hing. Richtung Boxengasse. Unter die Rennstrecke durch einen Tunnel. Und dann wow jede Menge an Renntrucks. Beeindruckend dieses Bild. Dahinter reihten sich die Stände. Nun wo ist nun der Fernfahrerstand? Wir gingen Reihe für Reihe durch. Interessant für Neulinge des Truck Grand Prix.
Nach einer Weile sahen wir die hohen Fahnen des Fernfahrers. Wir wurden herzlich durch Vertreter des EuroTransportMedia Verlag empfangen. Die Zeitschrift FERNFAHRER ist ein Kind dieses Verlages. Man zeigte uns unseren freigehaltenen Stellplatz für den Stand. Wir bekamen einen Durchfahrtsschein damit wir die gepackten Sachen nicht reintragen müssen. Wieder zum Auto und dann rein mit den Sachen. Durch die erste Kontrolle auf der Rennstrecke kamen wir ohne Schwierigkeiten. Bei der zweiten Kontrolle hieß es aber STOP. Der Durchfahrtschein, die Uhrzeit ist abgelaufen. Bitte an die Seite fahren. Es fand sich aber ein Ordner der uns mit seinem Roller den Weg durch die Menschenmenge  frei machte. Wir sollten aber nur schnell ausladen und sofort wieder raus mit dem PKW (Der Ordner bekam dadurch nachher einiges an Schwierigkeiten).
So konnte ich den Stand für die Deutschen Kraftfahrerkreise

( Kraftfahrerkreis Düren-Aachen, Kraftfahrerkreis Chemnitz - Zwickau, Kraftfahrerkreis Aschaffenburg - Miltenberg, Kraftfahrerkreis Halle-Leipzig, Kraftfahrerkreis Hannover - Hameln, Kraftfahrerkreis Großenhain-Dresden, Kraftfahrerkreis Sauer- & Siegerland, Kraftfahrerkreis Karlsruhe - Rastatt, Magdeburg-Harz, Freiburg-Offenburg, Schweinfurt) aufbauen.

Mein Bruder fuhr seinen PKW wieder zum Parkplatz.                    Sofort wurde nach Fertigstellung der Aufbauarbeit mit dem Verteilen der Flyer begonnen. Dazu stellte ich mich mitten in den Durchgang der Besucher. Sprach die Besucher an ob sie Fahrer sind! Bei Zustimmung habe ich sie zum Stand gebeten. Nach Klärung ihres Wohnortes konnte ich ihnen die Termin-Liste mitgeben. So verging der Mittag und Nachmittag im Flug. Bis zum Regenschauer, wo der Himmel in Eimern runter kam. Gegen 18 Uhr machten sich die Mitarbeiter vom Verlag daran alles ein zu packen. Uns wurde ein Platz im Verkaufszelt frei gemacht und wir konnten dort unsere Sachen unterstellen. Wir sprachen den Start-Termin für den Samstag ab.

Samstag, den 01.07. starten wir um 8.30 Uhr mit dem Aufstellen des Standes. Dem Wetter, schweigen wir mal lieber. Aber ich kann dazu nicht schweigen. Es war Eifel-Wetter der besonderen Marke. Der Regen ging durch und durch. Gegen 9 Uhr meldet sich dann Ralph Werner, der die neuen Flyer der Deutschen Kraftfahrerkreise frisch aus dem Druck mitbrachte, auch einiges an Werbematerial von ver.di hat er mitgebracht. Besuch bekamen wir außerdem von Raymond Lausberg und einer Abordnung der AidT e.V., die Werbung für die Nufam verteilte. Trotz des Regens konnten wir viele Fahrer erreichen. Interesse ist bei vielen vorhanden sich in freiwilligen Treffen zu finden. Hier möchte ich allerdings anmerken, dass mir bei vielen Fahrern eine auffällige Alkohol-Fahne entgegen kam – mal sehen ob diese sich noch an die Gespräche nach Erreichen der Nüchternheit an uns erinnern können.  Auch hier verging die Zeit wie im Flug. Mittags wurden wir von Christoph Brinker und Benny Scharmach abgelöst. Nun konnten wir auch einmal durch die Reihen laufen und uns ein paar Informationen einholen. Hierbei konnte ich einige Kontakte für die Weihnachtsaktion finden. Schade, die Zeit war zu knapp. Aber immerhin konnten wir einiges sehen. Gegen 16 Uhr fand dann die Podiumsdiskussion neben uns am Fernfahrerstand regen Zuspruch. Es bildete sich eine große Menschtraube Rund um den Stand. Die Diskussion wurde Live über Facebook vom Fernfahrer übertragen. Gegen 18 Uhr wurde der Stand dann Nass eingepackt.

Sonntag, den 02.07. bei Sonnenschein konnten wir den Stand gegen 8.30 Uhr wieder aufbauen. Wir bekamen Verstärkung durch Mathias Mertens, nun konnten wir mit 3 Vertretern an den Start gehen. Sehr viele Besucher strömten durch die Stände. Viele wurden wieder angesprochen. Ein Mitglied konnten wir in Ver.di aufnehmen. Leichte Regenschauer konnten uns nicht von unserer Mission abbringen die Kraftfahrerkreise Deutschland bekannt zu machen. Das Animationsprogramm vom Fernfahrer durch Diesel Dieter möchte ich hier lobend erwähnen. Er hat eine besondere Gabe, die Besuchern zu Animieren. Merlin sein Name, toll was Du da mit deiner Mannschaft auf die Beine bringst. Das Video was ich bei uns auf die Seite (Facebook: Kraftfahrerkreis Düren-Aachen) gestellt habe zeigt hier ein Bespiel. Mit vielen Besuchern konnten wir tolle Gespräche erleben. Viele Unternehmer waren unter den Besuchern, hier kam immer wieder raus, dass es immer schwieriger wird Kraftfahrer zu finden. Es zeigt mir eindeutig, dass es bald an der Zeit ist, das die Unternehmer tiefer in die Tasche greifen müssen um Fahrer einstellen zu dürfen. Um 15 Uhr machte das Unterhaltungsprogramm Feierabend und wir packten unsere Sachen dann auch. Das mitgebrachte Rollbrett erwies uns hier guter Hilfe. Wir konnten den Betonsockel mit Schirm so zu Ausgang rollen. Sonst hätten wir bis 18 Uhr auf die Erlaubnis mit dem PKW auf dem Platz zu fahren warten müssen.
Fazit: Wir konnten viele Fahrer erreichen, es sind noch einige Löcher auf der Landkarte durch neue Kraftfahrerkreise zu schließen. Ob unser Einsatz etwas gebracht hat wird die Zeit zeigen. Wenn nur die Hälfte der Interessierten zu den nächsten Treffen kommt, wird der Platz für die Räumlichkeit zu Eng sein! Die Hoffnung geben wir aber nicht auf, vielleicht gibt es im nächsten Jahr eine neue Möglichkeit die Deutschen Kraftfahrerkreise vorzustellen. Mit mehr Vertretern wäre es bestimmt leichter und auch wirksamer gewesen. Mir fiel das Sprechen noch sehr schwer, nach den 4 Zahnoperationen letzter Woche. Habe aber mit meinem Bruder, bei dem ich mich hier nochmal für den Einsatz bedanken möchte, unser Bestes gegeben.
Wir haben ca. 600 Flyer der Kraftfahrerkreise verteilt. Fast jedem Flyer habe ich einen Flyer des Kollegen - Kodex auf deutschen Straßen beigefügt. Ca. 250 aktuelle Terminausdrucke wurden auch weiter gegeben.

 



Quelle: Jan Bergrath

Die Kraftfahrerkreise präsentierten sich beim 32. Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix am Nürburgring

Der Truck Grand Prix am Nürburgring ist vorbei, und ich möchte mich hier vor allem bei Wolfgang Schiffers bedanken, dass er und seine partiellen Mitstreiter am Stand der Kraftfahrerkreise so lange dem Regen vor Ort getrotzt hat. Und das bei einem nicht immer für die Sache aufnahmebereiten vorbeistreifenden Publikum. Aber am Ende ist doch der größte Teil des Werbematerials unter die Leute gekommen. Bei den nächsten Treffen der KFK wird man sehen, ob es auch nachhaltig war.

Nachtrag der KFK Organisatoren:

Wir möchte uns bei Wolfgang Schiffers,Mathias Mertens, Christoph Brinker und allen anderen welche die Kraftfahrerkreise beim 32.Truck GP am Nürburgring vertreten haben.

Danke auch das Jan Bergrath und "Fernfahrer" dies am Stand von Fernfahrer ermöglicht wurde.



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Lasst uns solidarisch sein und Gemeinsamkeit zeigen

https://twitter.com/ETF_Road/status/852090752746311680


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Hoffentlich wird das nicht in Brüssel umgesetzt !!

Lasst uns was dagegen tun !!!!!

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Quelle: Text und Foto Jan Bergrath   - Fernfahrer 05/2017-

14.April 2017

TREIBENDE KRÄFTE


Erstmals trafen sich die Organisatoren der neun Kraftfahrerkreise mit den Verantwortlichen der Bundesverwaltung von Verdi aus Berlin. Ein konstruktives Arbeitsgespräch,das Hoffnung auf mehr macht.

Der Konferenzraum des Autohofs Lohfelder Rüsselist mit 30 Leuten bis auf den letzten Platz gefüllt. Es ist ein denkwürdiges Treffen. Die Organisatoren der neun Kraftfahrerkreise ( KFK) haben sich zu einem ersten Arbeitsgespräch verabredet. Mit dabei: Fachsekretäre der Gewerkschaft Verdi,die die bei ihren dreimonatigen Sitzungen finanziell unterstützen.Die Fahrer,zum größten Teil auch Verdi-Mitglieder,nehmen sich die Zeit,vor das Plenumzu treten um sich vorzustellen.Denn die meisten kennen sich nur über Mai,Telefon oder über die sozialen Netzwerke.Doch dafür haben sie in einem guten Dreivierteljahr viel geschafft,zuletzt noch die von Sven Fritzsche gestaltete gemeinsame Hompage mit eigenen Richtlinien:www.kraftfahrerkreise.de.

Das Augenmerk richtet sich aber vor allem auf zwei Gäste, die aus Berlin angereist sind:

Stefan Thyroke, seit August vergangenen Jahres der neue bundesfachgruppenleiter von Verdi für den bereich Spedition,Logistik und KEP-Dienste, sowie

Ralph Werner, der für  Verdi unter anderem in der Europäischen Transport Förderation (ETF) die Interessen der deutschen Fahrer vertritt.

Rückblick:

Lars Kretschmann,Burkhard Taggart und Patrick Gerson von Verdi gründeten 2011 im Calpam Autohof Kleinostheim den ersten KFK unter dem Namen Aschaffenburg-Miltenberg.Er fing mit zehn Leuten an und entwickelte sich zu einer heute festen Runde. Bis Taggart einen bösen Brief an den damaligen Bundesfachgruppenleiter Mario Klepp schrieb und darin das Gefühl vieler Kollegen zum Ausdruck brachte: Verdi kümmere sich nicht genügend um die Fahrer. Das Schreiben schlug ziemlich heftig in Berlin ein.

Es folgte ein Treffen mit Mario Klepp und Ralph Werner in Kleinostheim, das in der Absichtserklärung mündete,mithilfe von Verdi weitere KFK zu gründen und zu fördern. Doch dann trat Klepp plötzlich aus privaten Gründen zurück. Zu Glück hielt Ralph Werner - nach einem ersten Treffen einer kleinen Fahrerdelegation in Berlin im Sommer - den Kontakt zu den späteren Organisatoren,bis Verdi mit Thyroke einen durchsetzungsstarken Nachfolger für Klepp gefunden hatte. In der Zwischenzeit trieben die neuen, regional oragnisierten KFK unter engagierten Fahrerinnen und Fahrern wie Andreas Brosam,Daniela Kampschulte,Dean Kockel,Andreas Kernke,Mathias Mertens und Sven Fritzsche, um nur einige zu nennen,das lockere Netzwerk so weit voran,dass sich Thyroke und Werner in ihrer Ansprache erst einmal nur für so viel Engagement und vor allem absolute Professionalität bedankten.Mit Hendrik Röder hatte das Team des KFK Aschaffenburg-Miltenberg,das zu diesem Treffen nach Kassel geladen und die Gertänke bezahlt hat,zudem noch einen sehr guten Protokollführer abgestellt. Alte Schule,halt.

Lars Kretschmann (M),Burkhard Taggart (l.) und Patrick Gerson freuen sich, dass aus dem erste Karftfahrerkreis Aschaffenburg-Miltenberg mittlerweile neun Kreise geworden sind.


Weitere drei KFK sind in Gründung und es mehren sich die Anfragen. In der Tat haben die Verantwortlichen bei Verdierkannt, dass hier eine wirklich ernst zu nehmende,starke und vor all bewusst dezentral organisierte neue Fahrergruppierung hernawächst. Die KFK haben gute Chancen, langfristig die Interessen der Fahrer zu vertreten, die eben noch nicht Mitglied bei Verdi sind. Das nimmt bei den regionalen Treffen die Scheu. Denn dort finden in erster Linie lockere Gespräche untereinander sowie mit Gästen der Kontrollbehörden und der Politik statt. Nun sieht alles danach aus,das die Verbindung zu Verdi in zukunft intensiviert wird. Das wiederum geht nur mit gegenseitigem Vertrauen und vor allem interner Disziplin der lokalen Organisatoren. Und die ist, neben vielen Engagement,vorhanden.Es geht letzten Endes um ein größeres Ziel. Obwohl sich einzelne Fahrer gerade in den sozialen Netzwerken immer wieder gerne damit brüsten, sie kämen gut allein und ohne die Gewerkschaft aus,die ja nur das Geld der Mitglieder wolle, so steht doch eins fest:

Nur Verdi ist legitimiert,die Interessen der Fahrer gegenüber den Arbeitgebern zu vertreten. 

Der KFK Chemnitz-Zwickau hat für alle anderen Kraftfahrerkreise farblich individuelle Flyer erstellt. Andreas Brosam steht die Identifikation mit dem Projekt ins Gesicht geschrieben.

Wer die jüngsten Tarifauseinandersetzungenetwa in Bayern oder NRW verfolgt hat sollte mitbekommen haben, das die Lohnerhöhungennur durch Streiks der lokalen,von Verdi vertretenen Lagermitarbeiterder Logistiker und Paketdienste durchgesetzt wurden. Sollten deren Arbeitgeber sich eines tages aus ihren bisherigen Arbeitgeberverbänden verabschieden,wäre Verdi mit derzeit runf fünf Prozent Mitgliederanteil unter den Berufskraftfahrerschaft nicht mehr in der Lage, sich wirkungsvoll für den Berufsstand einzusetzen und legal zu streiken um berechtigte Forderungen durchzusetzen.

Über die vergangenen Jahre hatte Verdi den Kontakt zu den Fahrern etwas verloren. Und,was vielen Fahrern nicht bekannt ist: Das Geld, um die Mitglieder aus dem Fachbereich 10 überhaupt zu betreuen, kommt zu einem großen Teil von den Mitgliedsbeiträgender Postbediensteten. Entsprechend haben sich auch in der internen Organisation von Verdi die Machtverhältnisse entwickelt. Ein weiterer Punkt, der in den Dikussionen der Fahrer immer wieder vergessen wird: Auch wenn es sich bei Verdi vom Namen her um die " Vereinte Dienstleistergewerkschaft" handelt, so ist diese eben kein Dienstleister für alle Fahrer, sondern vertritt die Interessen der Mitglieder an der Basis,die dafür bezahlen.

Nun ergeben sich durch die Zusammenarbeit mit den KFK Möglichkeitender weiteren Vernetzung,um Informationen von der Straasse zu bekommen und Infos an die Fahrer zu geben. Die regionalen KFK sollen daher weiterhin über die Landes-und Bezirksebene finanziell unterstützt werden. das funktioniert etwa bei den KFK im Osten hervorragend,in NRW bislang noch gar nicht. Ebenso wurde überlegt,ob die KFK dem guten Beispiel von Aschaffenburg-Miltenberg und Schweinfurt folgen und jeweils eine Verdi-Betriebsgruppe gründen. denn die politischen Entwicklungen der nahen Zukunft - gerade in der EU - brauchen auch wieder eine starke legale deutsche Fahrerbewegung.

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Quelle: Autor + Foto Jan Bergrath

02.März 2017

Kontinuität zahlt sich aus

 

Ohne interne Querelen haben sich mittlerweile neun unabhängige feste Kraftfahrerkreise in Deutschland etabliert...                             

http://www.eurotransport.de/news/kraftfahrerkreise-kontinuitaet-zahlt-sich-aus-8849992.html

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06.02.2017

Europäischer Gerichtshof Fahrer dürfen    Ruhezeit nicht im Lkw verbringen

http://www.eurotransport.de/news/europaeischer-gerichtshof-fahrer-duerfen-ruhezeit-nicht-im-lkw-verbringen-8816561.html#

 

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03.02.2017

Treffen europäischer Verkehrsminister - Paris, 31. Januar 2017

Road Alliance für einen gemeinsamen Aktionsplan zur Förderung eines Binnenmarktes für Straßengüterverkehr zur Gewährleistung der sozialen Grundrechte und besserer Kontrollen.....

Treffen europäischer Verkehrsminister - Paris, 31. Januar 2017
Paris.pdf (144.18KB)
Treffen europäischer Verkehrsminister - Paris, 31. Januar 2017
Paris.pdf (144.18KB)

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Quelle: Freie Presse 27.12.17

Warum zwei Laster-Fahrer eine Extra-Tour einlegen

http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Warum-zwei-Laster-Fahrer-eine-Extra-Tour-einlegen-artikel9767724.php

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 Netzwerk für Asphaltcowboys

,,Ein Auftakt nach Maß", so beschreibt Sven Fritzsche, lnitiator des Kraftfahrerkreises Chemnitz- Zwickau, das erste Treffen von Berufskraftfahrern in Westsachsen. Dieser Stammtisch soll die Möglichkeit bieten sich miteinander bekannt zu machen, Probleme
der Branche zu besprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Am 25.06.2016 fand die Auftaktveranstaltung des Kraftfahrerkreises ChemniE- Zwickau statt.
lm Rasthof Auerswalder Blick kamen ca. zwanzig Kollegen aus unterschiedlichen Speditionen der Region zusammen, um sich in ungezwungener Atmosphäre untereinander auszutauschen
und gemeinschaftlich Problemlösungen zu diskutieren. Die Kollegen kamen schnell überein,dass es einen bunten Strauß an verbesserungswärdigen Themen in der Branche gibt. Dabei
sind die völlig deregulierten Arbeitszeiten, lebenswerte und gerechte Arbeitsbedingungen sowie Lenk- und Ruhezeiten nur einige Aspekte davon. Dieser auf lnitiative von Andreas Brosam und Sven Fritzsche gegründete Stammtisch soll dazu beitragen, hier in Westsachsen
etwas zu bewegen und zu verändern. Durch den gegenseitigen Erfahrungsaustausch soll ein Unterstützungsnetzwerk aufgebaut werden, um Missstände in der Branche nicht nur anzuprangern, sondern diese auch nachhaltig zu verändern.

Gemeinsam mehr erreichen

Anstatt in der vom Arbeitgeber gewollten Einzelkämpfermentalität zu verharren, haben sich die Kollegen entschlossen ihre Kräfte zu bilndeln und gemeinsam für Veränderungen zu kämpfen und diese notfalls zu erzwingen. Den ersten Aufschlag hiezu bildet dieser Kraftfahrerkreis. Beim Stammtisch waren auch einige Betriebsräte zugegen, sodass sie den Kollegen vor Ort auch den Sinn und den Nutzen einer betrieblichen lnteressenvertretung aufzeigen und beispielhaft darlegen konnten. Die gesamte Runde aus Berufskraftfahrem
führte rege, engagierte, aber immer respektvolle Diskussionen.   Natärlich war nicht nur für gute Unterhaltung gesorgt. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen, konnten die Teilnehmer mit frischer Energie in die Diskussionen gehen.

Untersttttzt wurde die Gesprächsrunde von Jürgen Schulz            (GUV/ Fakulta) und Benjamin Schladitz (Projektsekretär/ ver.di),    welche durch ihr umfangreiches Branchenwissen einige spezielle Fragen der Teilnehmer beantworten konnten. Das große lnteresse an branchenilblichen Themen und Möglichkeiten der Veränderung dieser, ließen in der Runde den Entschluss reifen, sich regelmäßig zu treffen.
Die zukünftigen Treffen sollen mit der Unterstützung von Fachleuten von ver.di, GUV/Fakulta,BAG oder Zoll, die Fragen tiefgründig klären helfen, welche bei diesem ersten Kennenlernenoffen blieben.

                         ,,Die Handbremse lösen" - Ein Ausblick


lnitiator Sven Fritzsche gab sich nach dem Treffen begeistert und bedankte sich für die ,,rege Beteiligung". Er schickte nach, dass er hoffe, dass ihr alle beim nächsten Mal wieder dabei seid und vielleicht jeder noch den ein oder anderen Kollegen mitbringt." Ebenso zufrieden underfreut über das Engagement der Berufskraftfahrer zeigte sich ver.di Projektsekretär
Benjamin Schladitz. ,,Die Bereitschaft der Kollegen sich an einem Samstagnachmittag, nach einer harten Arbeitswoche mit unzähligen Kilometern auf dem ,,Bock" noch zu dieser Veranstaltung zu bewegen, zeigt doch, wie drastisch die Schieflage in der Branche ist. Die
Fahrer sind keine Einzelkämpfer, denn sie können auf die UnterstliEung der Kollegen und der Gewerkschaft in jeder Situation zählen. Und vielleicht reift hierdurch das Bewusstsein, mit Engagement im Betrieb tariflich gesicherte Verbesserungen zu erreichen. Außerdem sollen
hier Ansätze gefunden und umgesetzt werden, wie wir gemeinsam die Wertschätzung für die Berufskraftfahrer erwirken können, die ihnen gebührt. Denn ohne sie, würden jegliche Warenströme in der Bundesrepublik zum Erliegen kommen."

Andreas BrosamSven Fritzsche

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-Kraftfahrerkreise - 

Sie treffen sich doch  

Quelle:

Autor + Foto : Jan Bergrath

http://www.eurotransport.de/news/kraftfahrerkreise-und-sie-treffen-sich-doch-8180083.html           

 

Aus einer ersten lokalen Initiative von Fahrern mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi in Kleinostheim wird nach und nach eine bundesweite Bewegung. Jetzt fanden die ersten Treffen zweier neu gegründeter Kraftfahrerkreise an der A 4 statt – im Osten und im Westen.                 

Was wurde nicht alles nach meinem Bericht über das Arbeitstreffen einer Gruppe von überaus engagierten Berufskraftfahrern mit Vertretern von Verdi Ende Mai in Berlin kolportiert. Vor allem über das soziale Netzwerk Facebook verbreitete sich schnell Zweifel an der Sache selbst und an einigen der Organisatoren. Doch diese ließen sich davon nicht beeindrucken. Am Samstag, dem 25. Juni, gab es die ersten Treffen von zwei neuen Kraftfahrerkreisen (KFK) an der A 4. Im Truckstop Düren tagte bereits am Vormittag der KFK Düren-Aachen unter Leitung von Mathias Mertens und Wolfgang Schiffers, am Nachmittag in der Raststätte Auerswalder Blick Süd hielt der KFK Chemnitz-Zwickau unter Leitung von Andreas Brosam und Sven Fritzsche seine erste Versammlung ab. Es kamen jeweils rund 25 interessierte Besucher. Das ist für ein erstes Mal ein Erfolg.                    

  Bestechendes Konzept mit geladenen Gästen                  

Das Konzept der KFK, deren Richtlinien für potentielle Nachahmer am Endes dieses Berichts als PDF hinterlegt sind, ist bestechend: Fahrer treffen sich zu einem Gedankenaustausch mit Vertretern der Gewerkschaft Verdi, die idealerweise dann auch die Getränke übernehmen und diskutieren über die grundsätzlichen, für Fahrer wichtigen Belange der Transportbranche wie Arbeitsrecht, Tarifverträge und – das Gegenteil – die Arbeitsbedingungen im freien Markt, Berufskraftfahrerqualifizierung, die Sozialvorschriften und das Arbeitszeitgesetz sowie die Kontrolle derselben.                    

Der Charme an der Sache: Normalerweise muss man Verdi-Mitglied sein, um etwa Einblick in die Vorteile eines Tarifvertrages zu bekommen oder zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten eine Tarifkommission bei den turnusmäßigen Verhandlungen zu kämpfen hat. In Chemnitz war Benjamin Schladitz von Verdi in Leipzig der Co-Gastgeber und Jürgen Schulz von der GUV/FAKULTA , der gewerkschaftliche Unterstützungseinrichtung der DGB-Gewerkschaften, der geladene Gast. Er informierte sachlich über die Vorteile dieser kostengünstigen Versicherung, die einspringt, wenn Fahrer bei von ihnen verursachten Schäden haftbar gemacht werden sollen. "Es waren nicht nur Berufskraftfahrer, sondern auch Betriebsräte zwei großer Speditionen anwesend", so Sven Fritzsche. "Es fand eine rege, interessante und eine respektvolle Diskussion statt, mit dem Ergebnis sich wieder treffen zu wollen und diese Treffen der Kraftfahrerkreise weiter auszubauen."                                      

Brexit und Berufskraftfahrerqualifikation in Düren                   

In Düren sprang Manfred Krüger (Mitglied des Bundesfachgruppenvorstandes der Fachgruppe Spedition, Logistik und KEP) von Verdi für den leider beim ersten Treffen verhinderten Bernd Lind (für die Region zuständiger Fachsekretär) ein. Unterstützung bekam er von Frank Indervoort (Verdi-Fachsekretär aus Mönchengladbach), der sich persönlich vor Ort nach dem Interesse der Fahrer erkundigen wollte und nun plant, einen eigenen Kraftfahrerkreis mit Fahrern zu etablieren. "Beide gaben spannende Einblicke in die gewerkschaftliche Arbeit und beantworteten auch drängende Fragen der Fahrer zu ihren persönlichen Konflikten mit deren Arbeitgeber", so Wolfgang Schiffers. "Vor allem die Sachlichkeit der Diskussion hat mich überzeugt", meint Verdi-Mitglied Mathias Mertens. Als geladener Gast diskutierte Udo Schiefner, Bundestagsabgeordneter aus Viersen und Mitglied im Verkehrsausschuss in Berlin, der politische Schirmherr des KFK Düren-Aachen aus aktuellem Anlass den Brexit und seine Folgen – die hier den Rahmen sprengen würden.                   

Besonders am Herz lagen ihm aber die neusten Entwicklungen beim Thema Missbrauch der Berufskraftfahrerqualifikation. Hier plädiert Schiefner für einen bundeseinheitlichen Fahrerqualifikationsausweis und ein zentrales Bundesregister. Die beiden Fahrer Christoph Brinker und Benny Scharmach waren von den ersten Tagen so überzeugt, dass sie nun baldmöglichst einen eigenen Kraftfahrerkreis im Sauerland gründen wollen.                                      

                   

Vier aktive Kraftfahrerkreise – weitere geplant                  

Es scheint, als hätte genau dieses Konzept, das vor ein paar Jahren mit Lars Kretschmann und Burkhard Taggart in Kleinostheim begonnen hat, gefehlt, um den teilweise etwas gestörten Dialog zwischen den Fahrern, die noch kein Verdi-Mitglied sind, und deren Vertretern neu zu beleben. Neben den KFK Aschaffenburg-Miltenberg, wo es am 16. Juli auf dem Calpam-Autohof Kleinostheim ab 15 Uhr ein Sommerfest geben wird, Düren-Aachen und Chemnitz-Zwickau hat Andreas Kerne auf dem Autohof Mellendorf bereits das zweite Treffen des KFK Hannover-Hameln durchgeführt. Beim nächsten Mal, am 27. August, wird ein Vertreter des Gewerbeaufsichtsamts aus Hannover dort über seine Arbeit berichten.                                      

Sauerland und Magdeburg sind in Vorbereitung, Leipzig und weitere Kreise sind geplant, die Idee nimmt nun ihren Lauf. Alle Fahrer, die sich ernsthaft um den Aufbau eines regionalen Kraftfahrerkreises nach den unten aufgeführten Richtlinien interessieren, können sich per Mail an Burkhard Taggart wenden. Die konkreten Termine der KFK im September sind über deren jeweilige Facebook-Seiten zu erfahren.